„Mehr bezahlbarer Wohnraum ist meine wichtigste Forderung für die Stadtentwicklung“, sagt Renate Bastian. Die Journalistin möchte Oberbürgermeisterin werden.
Bei der Wahl am 14. März 2021 kandidiert sie für die Linke. Bastian ist Journalistin. Sie ist 76 Jahre alt.
Sie ist Fraktionsvorsitzende der Marburger Linken im Stadtparlament. Mit der Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung (StVV) ist sie seit vielen Jahren vertraut.
„In den vergangenen Jahren ist ziemlich wahllos Wohnraum geschaffen worden“, erklärt sie. Doch das waren oft teure Wohnungen. Arme Leute und Familien können sie nicht bezahlen.
Jedes fünfte Kind in Marburg lebt an der Armutsgrenze. Corona wird für arme Familien zu einem großen Problem. Doch die Reichen werden während der Pandemie noch reicher.
Hinzu kommt der Klimawandel. Er darf die benachteiligten Menschen nicht besonders hart treffen. Darauf will Bastian aufpassen.
Ein wichtiges Anliegen sind ihr die Geflüchteten. Doch die Stadt darf leider nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen. „Das ist ein unglaublicher Skandal“, empört sich Bastian.
Die Situation von Geflüchteten kennt sie aus eigener Erfahrung. Geboren wurde sie im Sudetenland. Von dort kam sie kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Westdeutschland.
Nach Marburg kam sie 1966. An der Philipps-Universität hat sie Politikwissenschaft, Soziologie und Osteuropäische Geschichte studiert. Die Menschen sollten aus der Geschichte lernen, meint sie.
Das hilft gegen Rechtspopulismus und Rassismus. In der Universitätsstadt herrscht aber ein menschenfreundliches Klima. Dazu hat auch die Linke beigetragen, meint sie.
Für Marburg wünscht sie sich ein Stadtmuseum. Marburg hat eine sehr interessante Geschichte. Leider gibt es aber kein Museum dafür.
Bei der Wahl hofft sie auf viele Stimmen. „Ein gutes Ergebnis für mich kann auch die Linke im Stadtparlament stärken“, wünscht sich Bastian.
* Franz-Josef Hanke
Möchtest Du diesen Text hören? Du kannst Ihn Dir hier auch vorlesen lassen.