„Wir müssen möglichst viele Menschen zusammenbringen“, sagt Mariele Diehl. Die Studentin möchte Oberbürgermeisterin werden.
Bei der Wahl am 14. März 2021 kandidiert sie für die „Klimaliste“. Diehl studiert Psychologie. Sie ist 20 Jahre alt.
Außerdem ist sie aktiv bei der Klimagruppe „MarburgZero“. Diese Gruppe erstellt ein Konzept für mehr Klimaschutz. Bis 2030 soll Marburg klimaneutral werden.
„Ein wichtiger Faktor dabei ist der Verkehr“, erklärt Diehl. „Wir müssen den Autoverkehr durch mehr Rad- und Fußverkehr sowie einen besseren ÖPNV ersetzen.“
Das geht aber nicht „von oben herab“. Darum hat Diehl die Gruppe „Initiative Psychologie im Umweltschutz Marburg“ mitgegründet. Damit möchte sie viele Menschen für mehr aktiven Klimaschutz gewinnen.
Die Menschen sollten über ihren Lebensstil nachdenken. Vielleicht essen sie dann weniger Fleisch, hofft Diehl.
„Aber die Last der Veränderung darf nicht einfach auf die Menschen abgeladen werden“, fordert sie. Der Staat muss den Rahmen für mehr aktiven Klimaschutz schaffen.
„Öl- und Gasheizungen müssen durch Elektroheizungen mit Strom aus Wind- und Solarenergie ersetzt werden“, verlangt Diehl. Auch Häuser müssen schnell saniert werden.
Die Kosten dürfenaber nicht bei den Mieterinnen und Mietern landen, warnt sie. Klimaschutz soll nicht bei den sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen beginnen. Schließlich haben Erwerbslose und Alleinerziehende oder Familienmitglieder in aller Regel schon jetzt den geringsten ökologischen Fußabdruck.
Diehl wünscht sich auch mehr Gemeinschaft. Das kann eine Stadtteilkantine oder ein Dorfbackhaus sein. Wichtig ist dabei aber immer die Freiwilligkeit.
Zudem ist sie für die Freilegung versiegelter Flächen. Das hilft gegen Hochwasser im Winter und Hitze im Sommer.
2018 ist Diehl aus Essen zum Studium nach Marburg gekommen. Erst hat sie sich für den Klimaschutz eingesetzt. Dann hat sie sich auch mit Kommunalpolitik beschäftigt.
Mit ihrer Kandidatur möchte Diehl ein Zeichen setzen. Damit erhebt „der Klimaschutz Anspruch auf eine Spitzenposition im Rathaus“.
* Franz-Josef Hanke
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