Am 5. Mai gab es in Marburg eine „Demo ohne Menschen“. 20 Holzfiguren standen auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz.
Der 5. Mai ist der „Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung“. An diesem Tag protestieren behinderte Menschen gegen Ausgrenzung. Außerdem weisen sie auf ihre Probleme hin.
In der Pflege fehlen Arbeitskräfte. Auch in der Beratung gibt es zu wenige Menschen. Das ist ein großes Problem.
„Menschlichkeit entsteht nur mit Menschen“, sagt Bernd Gökeler. Als Rollstuhlfahrer ist er auf die Hilfe von Menschen angewiesen.
20 lebensgroße Holzfiguren standen auf dem Platz vor der Mensa. Darüber spannte sich ein Stahlnetz mit Löchern. „Das soll das Soziale Netz sein“, erklärte Gökeler.
Die Holzfiguren hatte das Lebenshilfewerk Marburg entworfen. Die Figuren hat das „Kinderzentrum Weißer Stein“ in Wehrda ausgesägt. Zum Ende der Veranstaltung durften Anwesende diese Figuren bemalen oder beschriften.
An der „Demo ohne Menschen“ haten trotzdem gut 40 Menschen teilgenommen. Auch Landrat Jens Womelsdorf und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hielten kurze Reden. Der Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger begrüßte die Anwesenden in Gebärdensprache.
„In Marburg gibt es noch viel zu tun für die Inklusion“, meint Gökeler. „Da werden wir dicke Bretter bohren müssen.“
* Franz-Josef Hanke
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