Löwenherzen: Kinderstück zu Kolonialismus und Kinderarbeit

„Hauptsache, Ja!“ So endet das Theaterstück „Löwenherzen“ von Nino Haratischwili. Es wurde am Donnerstag (23. März) beim KUSS-Festival gezeigt.
Angereist mit den „Löwenherzen“ war das Consol Theater aus Gelsenkirchen. Im Großen TaSch zeigte es den Kindern und Jugendlichen eine berührende Geschichte von Armut und Reichtum. Außerdem geht es in dem Theaterstück um Gerechtigkeit auf der ganzen Welt.
Anand ist Zauberer. Er will den Löwen wecken. Das tut er in einer Fabrik in Bangladesh.
Ein Auge hat der Löwe schon. Doch das zweite Auge ist schief. Dennoch muss der Löwe weg auf den Weg nach Europa.
Anand näht einen Brief in seinen Bauch. Das ist ein Brief an Gott. Ganz bestimmt wohnt Gott in Europa.
In Europa gibt es schließlich Schokolade. Zu Weihnachten bekommen die Kinder dort Geschenke. Wo sollte Gott anders leben als dort?
Während seiner abenteuerlichen Reise um die Welt trifft der Löwe viele Kinder. Sie leben in Deutschland oder in Mali. Sie sind in Spanien oder Frankreich. Sie alle sind schlau und mutig. Sie sind eben echte „Löwenherzen“.
Einfühlsam beschreibt das Theaterstück das Leben von Kindern in all diesen Ländern. Eindringlich beschreibt es Armut und Kinderarbeit.
Die Mutter von Anand muss ihren Bauch vermieten. Nur so kann sie für ihre Familie ein Haus kaufen.
Schlimme Zustände bringt dieses Theaterstück zur Sprache. Doch das tut es kindgerecht. Die Kritik an Kolonialismus und Kinderarbeit ist klar und zugleich sehr anrührend.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler aus Gelsenkirchen haben mit „Löwenherzen“ ein bewegendes Lehrstück auf die Bühne vom „Großen TaSch“ gebracht. Der Autorin Nino Haratischwili ist damit ein eindrucksvolles Plädoyer für globale Gerechtigkeit gelungen. Solche Kindertheaterstücke wünscht man sich wirklich mehr.

* Franz-Josef Hanke
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